Das alte hebräische Gedicht stammt von Yakoov Fichman und ist auch unter dem Titel "Orcha Bamidbar" bekannt. Die Musik stammt von David Zehavi und das Arrangement für vierstimmigen gemischten Chor aus den 1970er Jahren von Wolfgang Jeremias.
Es existieren offenbar auch unterschiedliche Fassungen.
Hier die von mir etwas überarbeite deutsche Übertragung des Textes:
Rechts und links nur Sand und Sand
Gelbe Wüste ohne Weg
Eine Karawane zieht vorüber
Wie ein wunderbarer Traum
Ein Klang steigt auf und
Sinkt hernieder im Takt
Kamele schreiten durch die melancholische Landschaft.
Lin, lan, lin, lan
Ein Wanderlied
Schweigend, duldend,
Schweigend, schreitend.
Obwohl ich von diesem Song einige Aufnahmen im Internet gefunden habe. Gefällt mir eigentlich keine davon. Werde aber wohl bald eine einstellen können.
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Dieses Lied wurde 1967 von Naomi Schemer veröffentlicht. Wikipedia-Autoren zufolge hinterließ sie nach ihrem Tod 2004
ein Schreiben, wonach die Melodie nicht von ihr selbst verfasst, sondern – unbewusst – von einem baskischen Wiegenlied übernommen worden sein soll. Das Lied erschien kurz vor dem
Sechstagekrieg. Gegenstand war zunächst die zweitausendjährige jüdische Sehnsucht nach Jerusalem. Während des Krieges wurde es aber politisiert (weitere Infos).
Natürlich bevorzuge ich voll und ganz die nicht politisierte Bedeutung des Liedes - nicht nur in Bezug auf das real existieren Jerusalem - und in keinster Weise möchte ich irgendwelche
nationalistischen Töne unterstützen. Vielmehr sehe ich ein Jerusalem im Sinne von William Blakes Neuem Jerusalem, dass nicht nur Juden eine neue
geistige Heimat bietet, sondern allen erleuchteten Menschen, gleich welcher Konfession. Letzteres, also Kofessionen wird es dann sowieso nicht mehr geben.
Das Arrangement für Solosopran stammt von Wolfgang Jeremias (1972/73).
Eine Transkription und deutsche Übersetzung des Textes findet sich hier.
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Und noch ein typisches Tanzlied aus Israel in der Hora-Tradition. Text und Melodie stammen von Schelem Matitjahu, das Arrangement hier von W. Jeremias (1975).
... Dieser Tanz wird in Israel während der Omer-Zeremonie aufgeführt und ist ein Neubelebung eines alten Fests anlässlich Passah, wenn die ersten Gerstengarben in den Feldern geschnitten und im
Heiligen Tempel dargeboten werden ... (Ron Houston, 2008) (weiterlesen).
Shibolet basadeh kor'ah baru'ach
me'omes gar'inim ki rav.
Uvemerchav harim
yom kvar yafu'ach.
Hashemesh ketem v'zahav.
Uru, ho uru. Shuru bnei kfarim.
Kama hen bashla kvar al pnei hakarim.
Kitzru, shilchu magal
et reshit hakatzir.
Sdei se'orim tama
zer chag oteret,
shefa y'vul uvracha.
Likrat bo hakotzrim,
b'zohar mazheret,
cheresh la'omer m'chaka.
Havu, hanifu,
niru lachem nir.
Chag la kama,
et reshit hakatzir
Kitzru, shilchu magal
et reshit hakatzir.
Sheaf in the field, bowed in the wind
from the weight of its seed, which is great.
And in the expanse of the mountains
the day already rises.
The sun is fine gold.
Arise, oh arise. Look, sons of the village.
The tall grain has already ripened in the meadows.
Harvest, extend the scythe - It's time for
the beginning of the harvest.
A pure field of barley is crowned
with a holiday wreath,
an abundance of produce and blessing.
Just before the coming of the harvesters,
with shining brilliance,
silently, it waits for the sheaf.
Come, brandish (the scythe),
plow for yourselves the broken-up field.
It's a holiday for the standing grain,
the beginning of the harvest.
Harvest, extend the scythe - it's time for
the beginning of the harvest.
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